Experte + Schimmelspürhund

Biogene Schäden + bauphysikalische Ursachen ermitteln

Biogene Schäden sind in Gebäuden nicht immer ohne Bauteilöffnungen sichtbar. Wenn Gerüche, ein festgestellter Wasserschaden oder medizinische Indikatoren auf einen Pilz- oder Fäkalienschaden hindeuten, gilt es, die schadhafte Stelle zu ermitteln. In diesem Fall kann ein Schimmelspürhund oft eine grosse Hilfe bieten. Ist der Schaden offensichtlich, wird die Aufgabe um einiges einfacher. In der Regel interessiert es wenig, um welche Keime es sich handelt (ausser bei medizinisch begründetem Bedarf), sondern viel mehr, was die Ursache für den Schaden darstellt und wie der Schaden so saniert werden kann, dass der Schaden sich nicht wiederholt. Bei einem mittleren bis grössern Schaden sollte dies durch einen Sachverdändigen mit Kenntnissen in der Mikrobiologie (richtige Gefahreneinschätzung) und überdurchschnittlichem Wissen bezüglich Lüftungsbedarf, Wärme- und Feuchteschutz erfolgen. Verborgener biogener Schaden, Schimmelpilz und holzzerstörende Pilze, in der Installatioonszone hinter einem WC

Expertisen

Generelle Anforderungen an die Expertise

Beauftragung

Bei der Beauftragung eines Sachverständigen mit einer Expertise, ist der Zweck dessen und die mit diesem zu beantwortenden Fragen festzulegen. Der Frasgekatalog kann jedoch während des Mandats ergänzt werden. Wir unterscheiden grundsätzlich die nachfolgenden Beauftragungen:

Sachverständige Beweissicherung bei Schimmel- und Feuchteschäden

Sachverständige Planungs- oder Entscheidungsgrundlage für Sanierungen

Parteigutachten zu Feuchte- und Schimmelschäden

Schiedsgutachten zu Schimmel- und Feuchteschäden

Gerichtsgutachten zu Feuchte- und Schimmelschäden

Ermittlungen

Die Ermittlung mit Schimmelspürhunden sowie bauphysikalische und mikrobiologische Untersuchungen werden in eigenen Kapiteln beschrieben.

Begehung mit Aufnahme des Schadens und von Verdachtsmomenten

Aufnahme von Materialsierungen, sichtbarer Konstruktion und Möbelierung

Sichtbarer Schimmelbefall und Feuchtigkeitsindikatoren

Studium von Bauakten und Befragung von Zeugen

Bauteilöffnungen und Sondagen

Messungen und Probenahmen

Bewertung

Schadenausmass

Exposition

Freisetzungspotenzial

Art der Raumnutzung

Dringlichkeit von Massnahmen

Baudiagnostik mit konditioniertem Licht (Bauforensik)

Die Baudiagnostik mit konditioniertem Licht erlaubt es von Oberflächen und Gegenständen durch den Einsatz spezieller Kameras, Lichtquellen und optischen Filter, UVA-Fotografien, NIR-Fotografien und Fluoreszenz Fotografien herzustellen. Sie ist damit ein wichtiges Instrument bei der Spurensuche und Ursachenklärung von Bauschäden und bei der Bauzustandsanalyse. Baudiagnostik mit konditioniertem Licht - Optische Bauforensik

Diese Methoden wurden unter dem Begriff "optische Bauforensik" von Professor Dr. Andreas O. Rapp seit 2013 und unter der Bezeichnung "Baudiagnostik mit konditioniertem Licht" seit 2019 vom IBH weiterentwickelt. Damit ergeben sich Möglichkeiten, Sachverhalte, durch den Einsatz einer speziellen Technik, im wahrsten Sinne des Wortes, in einem anderen Licht zu sehen. Es werden so unter visuellen Licht und im Berich des für das menschliche Auge unsichtbare Licht unterschiede auf der Oberfläche (transparente Schimmelpilze, Mikroorganismen, Feuchtigkeit, unterschiedliche Materialien oder Qualitäten) und z.T auch überstrichene Mängel sichtbar gemacht.

Schimmelspürhund

Schimmelspürhunde sind einsatzbereite Arbeitshunde, die zum Aufspüren von auf Schimmelpilze zurückzuführende Geruchsquellen (Microbial Volatile Organic Compounds, MVOC) in Innenräumen ausgebildet sind. Schimmelspürhund Ghost mit Hundeführerin uund Schimmeldachverständige Claudia Erni Schimmelpilzschäden können auch an nicht einsehbaren Stellen auftreten. Die Suche nach nicht sichtbaren Schimmelschäden gestaltet sich in der Praxis oft schwierig und aufwendig. Ein dafür qualifizierter Spürhund kann mit seiner hervorragenden Nase einem Schimmel- oder Bausachverständigen wertvolle Hinweise, wo er Schimmelpilz finden kann, geben. Besteht ein begründeter Verdacht auf einen unsichtbaren Schaden durch Schimmelpilze und holzzerstörende Pilze oder soll eine Ermittlung des Status quo als Kaufentscheid- oder Planungsgrundlage auch Schimmelpilzschäden und holzzerstörende Pilze aufzeigen, macht der Einsatz eines Schimmelspürhundes Sinn. Allerdings ist anzumerken, dass Schimmelspürhunde für Prüfungen in den ersten drei Wochen nach einer Schimmelpilz¬sa¬nie-rung nicht geeignet sind.

Gute Praxis bei der Schimmelspürhundearbeit

Nur gut gehaltene, nachweislich bestens ausgebildete und regelmässig trainierte Schimmelspürhunde mit einem geigneten Charakter und sehr gute Hundeführer oder Hundeführerin, die ihren Hund bestens kennen, können ein zuverlässiges Screening gewährleisten. Wenn der Hundeführer oder die Hundeführerin selbst nicht über angemessene Kenntnisse über Schimmelpilzen in Gebäuden und die möglichen Verschleppungen von Gerüchen in Gebäuden durch Luftströmungen verfügt, sollte das Screening nicht ohne die Anwesenheit eines Schimmelsachverständigen durchgeführt werden. Solange in der Schweiz keine Prüfung von Schimmelspürhunden durch eine unabhängige Stelle angeboten wird, hat der Hundeführer, respektive die Hundeführerin mit einer eignen, protokollierten Qualitätssicherung, den Sucherfolg ihres Hundes nachzuweisen.

Die Qualität von Dienstleistungen mit Spürhunden ist jedoch nicht alleine von der Qualität des Hundeteams bei der eigentlichen Sucharbeit abhängig. Dazu gehören auch unter anderem objektive und unpareiische Aussagen, das Fehlen von Interessenkonflikten, die ihre Objektivität beinträchtigen könnten.Auch ist die Vertraulichkeit stehts, auch über das Auftragsverhältnis hinaus, zu wahren. Genaueres dazu können Sie dem IBH Dokument "Good practice bei Schimmelspürhundeeinsätzen" entnehmen.

Rahmenbedingungen für das Screening mit Hunden

Ein Hund sollte maximal eine halbe Stunde ohne Pause zum Arbeiten eingesetzt werden. Bei hohen Temperaturen oder sehr trockener Luft verkürzt sich die mögliche Arbeitszeit.

Um den Auftrag ausführen zu können, müssen die Bedingungen für ein sicheres und erfolgreiches Screening durch den Hund gegeben sein. Dazu gehören:

  • dass alle Abfälle, auch Kompostbehälter, aus dem zu untersuchenden Objekt entfernt wurden
  • dass sich keine Haustiere im zu untersuchenden Bereich aufhalten und deren Spielzeuge weggeräumt sind
  • dass Lebensmittel und Haustierfutter entfernt bzw. geschlossen gelagert sind
  • dass am Vortag die Räume wie üblich gereinigt wurden, jedoch nicht mit intensiven Reinigungsmitteln
  • dass die Räume kurz vor der Ankunft des Hundes intensiv gelüftet (Stosslüften) wurden
  • dass soweit problemlos möglich die Möbel von den Wänden distanziert sind
  • dass keine Gegenstände vorhanden sind, die den Hund verletzen könnten
  • dass der Hund ohne Einverständnis des Hundeführers vor und während der Untersuchung nicht berührt oder sonst wie abgelenkt werden

Bauphysikalische Untersuchung

Aufzeichnen des Raumklimas

Vielfach ist es wichtig, das Klima, bzw. einzelne Klimakomponenten (z. B. Feuchte, Temperatur) zu kontrollieren und zu protokollieren, sei es in einem Gewächshaus, Weinkeller oder einfach im Wohnzimmer. Aber auch bezüglich feuchte- und schimmelgefährdeter Bausubstanz ist eine Überwachung hilfreich.

Mit Hilfe von Datenloggern, Messgeräte zur periodischen Aufzeichnung von Messdaten, lassen sich umfangreiche Daten auch aus größeren Arealen und verschiedenen Einsatzgebieten erfassen und am Computer auswerten.

Ermittlung von Wärmebrücken und Undichtigkeiten

Wärme fliesst von warmer Umgebung in kältere ab. Bei einem beheizten Haus beispielsweise geht immer ein bisschen Wärme nach aussen verloren. Durch geschickte Baumaterialauswahl kann dies aber gut gehemmt werden. Um festzustellen, wo die meiste Wärme abfliesst und ein Temperaturaustausch mit der Umgebung stattfindet, dient ein Wärmebrückennachweis. Dieser belegt den erhöhten Wärmeabfluss (und damit umgekehrt oft vorhandenen Kältezufluss) gegenüber der unmittelbaren Bauumgebung.

Oberflächentemperaturmessungen

Thermographie

Die Messung erfolgt mit Hilfe einer Wärmebildkamera und kann ausser- und innerhalb von Gebäuden durchgeführt werden.

Alle Körper über dem absoluten Nullpunkt senden Infrarotstrahlung aus. Die Wärmebildkamera funktioniert wie ein Fotoapparat, nur dass sie nicht das Licht durch eine Linse aus Glas erfasst, sondern durch eine Linse aus Germanium das ferne Infrarot, welches auf einem Array von Wärmesensoren ein Wärmebild abbildet. Die unterschiedlichen Temperaturwerte werden mit unterschiedlichen Farben oder als Grauwerte dargestellt. Die Kameras stellen dem Anwender zur Temperaturabbildung verschiedene Farbpalletten zur Auswahl.

Auf Aussenaufnahmen erkennt man Wärmebrücken (jedoch nur, wenn diese nicht hinter einer hinterlüfteten Fassade sind), sowie austretende warme Luft. Bei Aussenaufnahmen dürfen die Aussenwände nicht durch die Sonne aufgewärmt sein (deshalb Nachtarbeit, am Morgen vor Sonnenaufgang, denn bereits diffuse Strahlung durch die Wolkendecke beeinflusst die Messung). Auch ein klarer Nachthimmel ist nachteilig, aber er wirkt sich weniger gravierend als die Sonne auf die Messung aus. Am besten ist ein bedeckter Himmel in der Nacht, ohne Regen oder Schnee.

Die Temperaturdifferenz zwischen innen zu aussen beträgt idealerweise über mehrere Stunden mindestens 10°C, besser 15°C.

Auf Innenaufnahmen sind Wärmebrücken und hineinströmende kalte Luft sichtbar. Meistens sind Innenaufnahmen aussagekräftiger, sie sind aber auch aufwendiger, weil Möbel verschoben werden müssen, und die kurze Distanz oft nicht einmal die Aufnahme einer ganzen Wand eines einzelnen Raumes ermöglicht.

Achtung: Es gibt nur Wärmebrücken, keine Kältebrücken! Was Laien als Kältebrücke bezeichnen, ist ein Wärmefluss einfach in die andere Richtung. Oft ist auch der Feuchteverlauf in Wänden ersichtlich, weil feuchte Baustoffe die Wärme besser leiten als trockene.

Professionelle Infrarotaufnahmen zeigen jeden Schwachpunkt des Gebäudes bezüglich schlecht gedämmtem Mauerwerk, Feuchtigkeit, bis zu einzelnen Wärmebrücken. Diese bilden eine gute Grundlage für Sanierungsarbeiten und Heizkosteneinsparungen.

Blower-Door

Um die Luftdichtheit eines Gebäudes zu messen, wird die Blower-Door Methode eingesetzt. Besonders bei Minergiebauten ist dieses Verfahren Standard. Das Verfahren dient dazu, Lecks in der Gebäudehülle aufzuspüren. Die Luftwechselrate kann mit der Blower-Door-Methode nicht bestimmt werden.

Es wird festgestellt, wie oft sich das Luftvolumen bei einem geringen Über- oder Unterdruck in den Wohnräumen pro Stunde auswechselt. Wechselt es sich oft aus, deutet dies auf einen grossen Austausch mit der Umgebungsluft und somit auf Undichtigkeiten hin.

Für die Messung wird ein starkes Gebläse mit einem folienbespannten Rahmen luftdicht in eine geöffnete Aussentür oder ein Fenster eingesetzt, ansonsten sind alle Gebäudeöffnungen geschlossen. Mit dem Gebläse wird eine Druckdifferenz von 50 Pascal zwischen innen und aussen erzeugt. Je mehr Luft durch Leckagen bei Erreichen des erhöhten Innendrucks nach aussen entweicht, desto mehr muss das Gebläse arbeiten und desto höher ist die Luftwechselrate (n50-Wert).

Nun gilt es herauszufinden, wo das Gebäude undicht ist. Thermografiekameras sind einfach und effektiv, aber auch Luftgeschwindigkeitsmesser, Nebel und Überdruck bieten sich an. Dort, wo der erzeugte Nebel aus dem Gebäude quillt, befindet sich ein Leck.

Messen der Feuchtigkeit in Bauteilen

Einige Baustoffe nehmen Feuchte aus der Luft auf und geben sie auch wieder an die Luft ab. Diese Feuchteaufnahme und auch - abgabefähigkeit ist baustoffabhängig. Nicht alle mineralischen Baustoffe nehmen Feuchtigkeit auf, Kunstmineralwolle (Stein- oder Glaswolle) z. B. nimmt praktisch keine auf. Dagegen nehmen z.B. Zellulosedämmungen und Holz, welche organisch sind, Feuchtigkeit auf.

Messungen der Baustofffeuchte sind in direkte und indirekte Methoden zu unterteilen. Direkte Methoden geben ohne weitere Eichmessungen die Baustoff-Feuchte (Wassergehalt) quantitativ an. Die Darr-Methode und die CM-Methode sind die einzigen direkten Methoden. ev. eine Vergleichstabelle Vor-Nachteile

Resistive Feuchtigkeitsmessung

Diese Methode kommt häufig zum Einsatz. Sie macht sich, wie die kapazitive Feuchtigkeitsmessung, den Zusammenhang von verändertem Stromfluss in trockenen und feuchten Baustoffen zu Nutze. Der elektrische Widerstand eines Stoffs verändert sich in Abhängigkeit vom Durchfeuchtungsgrad.

Mit zwei Elektroden wird der elektrische Widerstand eines Baustoffs gemessen. Diese müssen in das Baumaterial eingeführt werden, wodurch Löcher entstehen. Eine Unterteilung der Messbereiche in trocken, feucht und nass ist möglich, allerdings kann nicht immer eine Angabe bezüglich Feuchtigkeitsprozente gemacht werden.

Kapazitive Feuchtigkeitsmessung

Die kapazitive (dielektrische) Feuchtemessung ist eine zerstörungsfreie Messung und ermöglicht Messungen von Baustoffen in Tiefen bis zu 2-3 cm. Besonders bei Fällen, bei denen ein Anbohren ein viel zu großes Risiko darstellen würde, ist diese Methode hilfreich. Ihre Anwendung eignet sich für alle Arten von Materialien und wird vor allem zur ersten Einschätzung bzw. Eingrenzung von Feuchteschäden genutzt.

Bei diesem Verfahren werden die unterschiedlichen Dielektrizitätskonstanten von trockenen, nicht leitenden Stoffen (ca. 2-10) und Wasser (ca. 80) ausgenutzt. Je höher die Feuchtigkeit, desto höher ist die elektrische Leitfähigkeit sowie die Zunahme der Dielektrizitätskonstante des zu messenden Stoffes. Diese Konstante macht Stoffe untereinander vergleichbar. Nasse Materialien mit hoher Dielektrizitätszahl führen zu einer Erhöhung der Kapazität des Kondensators im Messgerät.

Durch gelöste Salze kann das Messergebnis verfälscht werden, da sie den Baustoff zum elektrolytischen Leiter machen, wodurch sich höhere Kapazitätswerte ergeben können.

Mikrowellenfeuchtigkeitsmessung

Die Feuchtemessung mit Hilfe von Mikrowellen ( elektromagnetischen Wellen) wird häufig bei großen Schichtdicken von Mauerwerk oder Beton zur Beurteilung von Feuchtigkeitsverteilungen in der Baukonstruktion angewendet. Vor allem können grosse Wandbereiche überprüft werden und das Material wird nicht geschädigt. Der Unterschied zwischen der hohen dielektrischen Leitfähigkeit von Wasser im Gegensatz zu vielen anderen Materialien wird hier ausgenutzt und die Unterschiede zwischen den ausgesandten und empfangenen Wellen wird gemessen.

Vorteile sind zerstörungsfreie Messung, Messung in Echtzeit vor Ort, es lässt sich bereits ein geringer Durchfeuchtungsgrad ermitteln, die Messung ist durchdringend durch das Material und die Einschwingzeit ist gering. Salze im Mauerwerk beeinflussen das Ergebnis der Mikrowellenfeuchtemessung im Gegensatz zu anderen Feuchtemessverfahren kaum. Als Nachteile lassen sich nennen, dass die Frequenzkonstanz und stabile Sendeleistungen sich nur durch den Gebrauch hochwertiger Messgeräte gewährleisten, nur ein gemittelter Feuchtegehalt bestimmt wird und dieser Wert keine Informationen über die Feuchteverteilung im Material enthält. Ausserdem ist die Messgenauigkeit abhängig von verschiedenen Störgrößen wie Dicke, Dichte und Körnung des zu untersuchenden Materials.

Neutronensonde

Die Neutronensonde sendet Neutronen aus, welche durch Wasserstoffatome, die im Wassermolekül vorkommen, abgebremst werden. Je stärker die Abbremsung, desto höher ist die Feuchtigkeit. Es ist eine quantitative Messmethode.

Im Haus können alle Stellen ohne Beschädigung auf Ausdehnung und Grad der Durchfeuchtung untersucht werden. Die Erkennung von Undichtigkeiten und Löchern können so gut erkannt und zu sanierende Bereiche mit der Sonde genau eingegrenzt werden.

CM-Messung

Die CM-Methode ermöglicht die Ermittlung der Menge an freiem Wasser in einer Probe. Die Bestimmung der Feuchte von Baustoffen nach der CM-Methode beruht auf der Reaktion von Calciumcarbid (CaC2) mit Wasser (H2O). Dabei entstehen Calciumhydroxid (Ca(OH)2) und das Gas Acetylen (C2H2). Die Menge des gasförmigen Reaktionsproduktes Acetylen ist proportional zur umgesetzten Menge an Wasser.

Zur Feuchtebestimmung werden entnommene Baustoffproben zerkleinert, gewogen und dann zusammen mit einer definierten Menge Calciumcarbid in einer Glasampulle und einer festgelegten Anzahl von Stahlkugeln in eine Druckflasche eingefüllt.

Die Stahlkugeln zerstören bei Schütteln die Glasampulle. Durch die Acetylenbildung entsteht in dem Behälter ein Überdruck. Dieser wird an einem Manometer an der Druckflasche nach definierter Zeit abgelesen. Mit Hilfe von Umrechnungstabellen kann der Wassergehalt der Einwaage in Masse% ermittelt werden.

Eine wesentliche Fehlerquelle resultiert aus der Temperaturabhängigkeit des Druckes in dem Behälter, denn die bei der chemischen Reaktion freiwerdende Wärme erhöht die Temperatur des entstehenden Gases und damit seinen Druck. Das ist einer der Gründe dafür, dass das Ergebnis erst nach der vom Hersteller angegebenen Zeit abgelesen werden darf.

Vorteil des Verfahrens ist die Tatsache, dass man vor Ort innerhalb einer relativ kurzen Zeit ein Ergebnis erhält. Nachteilig ist - wie bei allen Verfahren, bei denen man auf die Entnahme von Proben angewiesen ist - dass eine Wiederholungsmessung an der gleichen Stelle eines Bauteils nicht möglich ist.

Die mit der CM-Methode ermittelten Wassergehalte sind niedriger im Vergleich zu den mit der Darr-Methode ermittelten Wassergehalten (Ausnahme calciumsulfathaltige Baustoffe).

Messung der Ausgleichsfeuchte

Der Wassergehalt des Baustoffs ist abhängig vom Material und von der relativen Luftfeuchte der umgebenden Luft. Innerhalb des Baustoffs stellt sich bei einer bestimmten relativen Luftfeuchte der Umgebungsluft ein bestimmter Wert des Wassergehalts (in Masse%) ein. Diesen Wert bezeichnet man auch als Ausgleichsfeuchte.

Darr-Methode - die Referenz

Mit der Darr-Methode wir der Absolutwert des Wassergehaltes von Baustoffen bestimmt. Die Darr-Methode setzt eine zerstörende Probennahme voraus. Wiederholungsmessungen sind an ein und derselben Stelle des Bauteils deshalb nicht möglich.

Nach der Entnahme der Probe und durch den Transport darf der Wassergehalt der Probe nicht verändert werden. Sie muss also wasserdampfdicht verpackt werden.

Folgende Möglichkeiten gibt es für die Probenentnahme: Hammer und Meissel, Winkelschneider, Bohrkern oder Bohrmehl. Die Probenmenge sollte mindestens 50 g betragen. Die Probe muss alle maßgeblichen Bestandteile des Baustoffs enthalten.

Die feuchte Probe wird gewogen, getrocknet und dann nach Abkühlung der Probe, bei 0% relativer Luftfeuchte, z. B. im Exsikkator, erneut gewogen. Aus der Differenz kann mit einer Gleichung der Wassergehalt ermittelt werden.

Biologische Untersuchung

Um Ursachen zu finden, machen bauphysikalische Messungen eher sinn als biologische. Sinn macht eine biologische Abklärung vor allem dann, wenn klar medizinische Indikatoren, bzw. Krankheitsbilder vorhanden oder wenn immunsupprimierte Personen betroffen sind.

Auch in gewissen Fällen aus byuphysikalischer Sicht kann es hilfreich sein, die Organsimen genauer zu bestimmen, denn so lassen sich Rückschlüsse auf die Feuchte ziehen.

Nach grösseren Schimmelsanierungen können auch Luftkeimsammlungsmessungen Sinn machen.

Obflächen + Materialproben

Methode Vorteile Nachteile
Oberfläche Klebefilm Inhalt 2 Inhalt 3
Oberfläche Abklatsch Total KBE Inhalt 2 Inhalt 3
Oberfläche Abklatsch differenziert Inhalt 2 Inhalt 3
Oberfläche Tupfer Inhalt 2 Inhalt 3
Oberfläche Transfermembran Inhalt 2 Inhalt 3
Oberfläche PCR Inhalt 2 Inhalt 3
Materialprobe direktmikroskopisch Inhalt 2 Inhalt 3
Materialprobe semiquantitav Inhalt 2 Inhalt 3
Materialprobe Verdünungsreihe Inhalt 2 Inhalt 3

Oberflächenprobe mit Klebefilm

Probenahme

Auf die mit Schimmelpilzen befallene Stelle wird ein Klebefilm (z. B. Tesafilm) gedrückt, mit leichtem Druck vollflächig angedrückt und sofort vorsichtig wieder abgezogen. Der Nachweis der Schimmelpilze erfolgt dann mikroskopisch im Labor.

Morphologische, direktmikroskopische Bestimmung

Die Probe wird im Labor direkt unter dem Mikroskop genauer Beurteilt. Die morphologische Bestimmung orientiert sich vor allem an den Asci und Konidienträgern und nicht an den Hyphen/ dem Myzel.

Oberflächenprobe mit Abklatschplatten, Tupfer, Membranen

Probenahme mit Abklatschplatten

Bei dieser Methode kommen sogenannte Rodac-Platten zum Einsatz. Dieses Verfahren lässt halbquantitative Aussagen zu.

Es werden trockene, flache oder leicht gekrümmte, glatte und vor allem gut zugängliche Oberflächen damit untersucht. Ist die Oberfläche rau, werden die Keime in der Tiefe nicht erfasst, bei zu feuchter Oberfläche verschmiert das Ganze.

Eine Petrischale ist mit Agar gefüllt, der wie ein Kissen über den Rand steht. Dieses wird dann auf die zu untersuchende Oberfläche gedrückt, bebrütet und dann ausgezählt.

Probenahme mit Tupfern

Das Tupferverfahren eignet sich für die Untersuchung von stark gewölbten, schwer zugänglichen Bereichen. Dabei wird eine definierte Fläche mit einem sterilen Tupfer kräftig abgerieben. Mit einem Baumwolltupfer kann direkt ein Ausstrich auf eine Nährbodenplatte gemacht werden. Alginatwattetupfer müssen zuerst in einer Lösung ausgeschüttelt werden, welche dann auf den Nährboden gegeben wird.

Probenahme mit Transfermembran

Nitrozellulosefermembranen, wie sie in der Mikrobiologie oft zum Filtrieren verwendet werden, eignet sich auch als Transfermembrane, mit der Keime von einer Obrfläche auf ein Nährboden übertragen werden kann. Dabei wird die diffizile Membran leicht auf die zu untersuchende Oberfläche gedrückt, wobei die Oberflächenkeime haften bleiben. Anschliessend wird die Membran auf eine Agarplatte gelegt, bebrütet und danach Keime ausgewertet.

Diese kaum bekannte, von L. Poletti et al. 1998 in der Studie "Comparative efficiency of nitrocellulose membranes versus RODAC plates in microbial sampling on surfaces" im Departement of Hygiene, University of Perugia, validierte Methode stellt bei Anwendungen, bei dennen die Oberflächen mit keinem Agar kontaminiert werden soll, eine bessere Alternative zu RODAC-Platten dar. Dies ist besonders bei Oberflächen wie Polster oder Luftfilter von grossem Vorteil. Des Weiteren muss bei der Lagerung und Transport der Membran keine Temperaturbereich eingehalten werden.

Gegenüber einer Probenahme mit Tupfern (Abstricht) hat diese Methode den Vorteil, dass mit der Transfermembran eine definierte Probenahmefläche gewährleistet ist.

Auswertung nach Kultivierung

Bei dieser Methode wird im Labor gezielt ein Kultivierungsträger, meist eine Agarplatte, mit den zu untersuchenden Organsimen versetzt, welche dann kultiviert, also sozusagen gezüchtet oder gediehen werden lassen. Der Ablauf sieht folgendermassen aus:

Inkubation: Nachdem der Träger mit den Organsimen versetzt wurde, wird er bei festgelegten Bedingungen, meist bei 37°C für 2-3 Tage, bebrütet. Der Träger enthält Nährstoffe, sodass die Organsimen darauf wachsen können. Aus jedem lebenden Bakterium entwickelt sich eine Kolonie (kolonienbildende Einheit, KBE).

Auszählen: Anschliessend werden die gebildeten Kolonien ausgezählt, meist von Hand, mit oder ohne Mikroskop.

Konzentration berechnen: Die erhaltene Zahl kann nun durch zuvor vorgenommene Verdünnungsstufen oder Probengrösse auf die Probe zurückgerechnet werden. So erhält man KBE/g oder KBE/ml Probe, also die Anzahl an vermehrungsfähigen Organismen pro g oder ml Probe.

Wird ein Stück der Probe direkt auf eine Agarplatte überführt, kann es sein, dass diese nach Bebrüten überwachsen und deshalb nicht auszählbar ist. Der Grund dafür liegt darin, dass die Probe zu viele KBE/g enthält.

In diesem Fall muss eine Verdünnungsreihe hergestellt werden. Im Verhältnis 1:10 wird die Probe immer weiter verdünnt und die verschiedenen Verdünnungsraten werden auf Agarplatten bebrütet. Die unteren Verdünnungen können dann problemlos ausgezählt werden, und durch die bekannten Verdünnungsschritte kann auf die Konzentration in der Probe zurückgerechnet werden. Anzumerken ist, dass das Resultat ohne Verdünnungsreihe nur semiquantitativ ist, da die Probe nur ein winziger Ausschnitt des Ganzen darstellt und die Mikroorganismen inhomogen in der Probe verteilt sein können.

Meist will man aber noch wissen, um was für Bakterien es sich handelt. Die sogenannte morphologische Bestimmung, unterteilt in Grob- und Feindifferenzierung, gibt darüber Auskunft. Zuerst werden die Kolonien von Auge beurteilt bezüglich Grösse, Farbe, Oberfläche oder Geruch. Unter dem Mikroskop werden dann die Zellform, Grösse, Anwesenheit von Sporen und Fortbewegung (Ja/Nein) angeschaut. Des Weiteren können Tests durchgeführt werden, die Aussagen über spezifische Eigenschaften der Organsimen zulassen. Beispiele dafür sind die Gramfärbung oder Tests zur Bestimmung von Substratverwertung. So kann die vorliegende Spezies festgestellt werden.

Genaue Vorschriften und Durchführungsanweisungen sind in der Norm ISO 16000-17 zu finden.

Materialprobe

Probenahme

Mit Stemmen, Schneiden oder Brechen wird ein befallenes Bauteil oder Mobiliar eine Probe entnehmen. Diese wird in einen Probenbehälter verpackt, in denen die Probe vor Zerdrücken geschützt ist. Beutel sind deshalb ungeeignet.

In der Norm ISO 16000-21 wird genauer auf die Probennahme von Pilzen auf Materialien eingegangen.

Auswertung nach Kultivierung bei Pilzen

Genaue Vorschriften und Durchführungsanweisungen sind in der Norm ISO 16000-17 zu finden.

Der Bewuchs wird abgeschabt und auspalettiert und die Probe ins Labor gebracht. Dort werden Methoden angewendet, um den Organismus genauer zu bestimmen.

Bei dieser Methode wird gezielt ein Kultivierungsträger, meist eine Agarplatte, mit den zu untersuchenden Organsimen versetzt, welche dann kultiviert, also sozusagen gezüchtet oder gediehen werden lassen. Der Ablauf sieht folgendermassen aus:

Inkubation: Nachdem der Träger mit dem Organismus versetzt wurde, wird er bei festgelegten Bedingungen, meist bei 37°C für 2-3 Tage, bebrütet. Der Träger enthält Nährstoffe, sodass die Organsimen darauf wachsen können.

Meist wird bei Pilzen nur das äussere Erscheinungsbild von Auge und unter dem Mikroskop beurteilt.

Morphologische, direktmikroskopische Bestimmung

Die Probe wird direkt unter dem Mikroskop genauer Beurteilt. Die morphologische Bestimmung orientiert sich vor allem an den Asci und Konidienträgern und nicht an den Hyphen/ dem Myzel. gute optische Unterscheidungsmerkmale.

Luftproben

Nicht nur auf Oberflächen befinden sich Mikroorganismen, sondern auch in der Luft. Allerdings ist es schwieriger, in der Luft genau Keimzahlen zu erlangen. Die Mikroorganismen haften an Staub oder Wassertröpfchen und können sich im ganzen Raum verteilen sowie eingeatmet werden.

Methode Vorteile Nachteile
LKS Impaktion KBE total Inhalt 2 Inhalt 3
LKS Impaktion differenziert Inhalt 2 Inhalt 3
LKS Filtration Inhalt 2 Inhalt 3
Partikelsammlung Inhalt 2 Inhalt 3

Luftkeimsammler (LKS)

Ein Luftkeimsammler ist ein Gerät, welches für das Auffangen von Keimen in der Luft konzipiert wurde. Es können aerobe mesophile Keime, Hefen und Schimmelpilze nachgewiesen werden. Im Folgenden wird auf Probenahmeverfahren eingegangen, die in der Praxis häufig für die Untersuchung der Raumluft angewendet werden.

Probenahme nach dem Sedimentationsverfahren (Open-Petri-Dish Verfahren, OPD)

Diese passive Luftuntersuchung verläuft folgendermassen: Nährböden werden für eine definierte Zeit an geeigneten Stellen im Raum platziert, sodass die Mikroorgansimen langsam darauf sedimentieren. Nach der Bebrütung sind auszählbare Kolonien entstanden.

Dieses Verfahren lässt nur qualitative Verfahren zu, da eine unbekannte Menge an Luft untersucht wird. Dieses Verfahren wird zum Teil als Monitoring in Reinräumen / Sterilisatoren eingesetzt. Im normalen Inneraumbereich hat sich diese Methode nicht bewährt.

Probenahme nach dem Impaktionsprinzip

Das Impaction-Verfahren ist eine aktive Luftuntersuchung, wobei die Luft mit den Mikroorgansimen durch einen Schlitz angesaugt wird. Die Organsimen werden so auf einen Nährboden (Agarplatten, Agarstreifen) geschleudert, wo sie haften bleiben. Daraus entwickeln sich nach Bebrüten auszählbare Kolonien.

Diese Methode lässt quantitative Ergebnisse zu, da die angesaugte Menge Luft genau bekannt ist.

Genaue Vorschriften und Durchführungsanweisungen zur Impaktionsmethode sind in der Norm ISO 16000-18 zu finden.

Probenahme nach der Filtrationsmethode

Die Membranfiltrationsmethode eignet sich für bei gasförmigen Proben (Luft) bei erwartungsgemäss hoher Keimzahl. Dies ist bei arbeitsbedingter Exposition, z.B. in einer Kompostieranlage, der Fall. Da es sich um hohe Keimzahlen handelt, können im Labor bei dieser Methode Verdünnungsreihen hergestellt werden. Dies ist bei der Inkubationsmethode nicht möglich.

Ein bestimmtes Volumen der gasförmigen Probe wird durch einen Membranfilter mit definierter Porengrösse angesaugt, wobei die enthaltenen Mikroorgansimen vom Filter zurückgehalten werden. Der Filter wird dann auf einen Nährboden gelegt, sodass die Nährstoffe durch den Filter diffundieren und die vorhandenen Organismen sich zu auszählbaren Kolonien entwickeln.

Genaue Vorschriften und Durchführungsanweisungen zur Filtrationsmethode sind in der Norm ISO 16000-16 zu finden.

Auswertung nach Kultivierung

Bei der Auswertung Im Labor, basierend auf der Impaktions- und Filtermethode, wird durch Auszählen eine quantitative Aussage gemacht. Je nach Fragestellung werden die häufigsten Kolonien auf der Platte dann auch noch unter dem Mikroskop bestimmt. Wie dies aber gemacht wird ist vom zuständigen Labor abhängig. Unser Partnerlabor nimmt von der Platte Klebefilmproben.

Die Kombination von makroskopischer Sicht (auf der Platte), inklusive Informationen über die Wachstumsgeschwindigkeit, und die mikroskopische Sicht ermöglicht eine bessere Bestimmung von Schimmelpilzen bis auf die Ebene der Art. Nur bei den Fungi imperfekti ist dies schwieriger.

Die Bestimmung von Bakterien ist sehr viel aufwändiger. Sie wird im Bereich der Gebäudehygiene kaum angewendet, höchstens die Bestimmunh nach Gruppen mit selektiven Nährmedien findet in einigen Fällen statt.

Genaue Vorschriften und Durchführungsanweisungen sind in der Norm ISO 16000-17 zu finden.

Gesamtsporenmessung (Luftpartikelsammler, LPS)

Probenahme mit dem Schlitzdüsenimpaktor

Aus der zu beprobenden Raumluft wird ein, von einem Ventilator oder Pumpe angesogenes, definiertes Luftvolumen über einen Schlitz auf einen adhäsiv beschichteten Objektträger geführt. Dabei wird die Luft über dem Objektträger abgelenkt, die trägeren Partikel prallen auf dem Objekträger auf und bleiben dort haften.

Auswertung der Luftpartikelsammlung

Im Fachlabor werden die Objektträger nach Einfärbung mit Lactophenolblau unter dem Lichtmikroskop begutachtet. Bei diesem Messverfahren ist die Differenzierung auf einzelne Arten nicht so weit möglich wie bei den Kultivierungsmethoden. Vorteilhaft ist die Bestimmung von nicht kultivierbaren (toten) Sporen, deren Zustand (z.B. nach Anwendung von Fungiziden) verändert wurde und sie deshalb anders aussehen. Zusätzlich werden Pollen, Hautschuppen, Fasern, Haare und mineralische oder organische Stäube erfasst.

Molekularbiologische Bestimmung

Nicht nur Kultivierungsverfahren werden angewendet, um Mikroorganismen in Zahl und Art zu bestimmen. Mit morphologischen Bestimmungen hat man die Pilze nur nach ihrem Aussehen gruppiert. Die molekularbiologischen Untersuchungen ermöglichen die "wahren" verwandtschaftlichen Beziehungen unter den Mikroorganismen festzustellen.

PCR (Polymerase-Kettenreaktion)

Mit diesem Verfahren ist es möglich, bestimmte Gensequenzen/DNA-Abschnitte in vitro zu vervielfältigen. Ein Enzym namens DNA-Polymerase kommt dabei zum Einsatz. Für diese Methode erhielt der amerikanische Biochemiker Kary Mullis 1993 sogar den Nobelpreis.

Mit dieser Methode können auch bestimmte, charakteristische Genabschnitte nachgewiesen werden. So kann der vorliegende Organismus sehr genau bestimmt werden.Erst mit der Möglichkeit, die DNA zu untersuchen, wurden ganz andere Verwandtschaften festgestellt als bisher unter dem Mikroskop. Beispielsweise treten einige der Pilze in asexueller und in sexueller Form auf. Man ging nämlich bis zu dieser Erkenntnis von zwei unterschiedlichen Arten aus, welche gar unterschiedlichen Spezies zugeordnet wurden, obwohl sie eigentlich ein und derselbe Pilz sind.

Nachteilig ist, dass PCR mit der zur Verfügung stehenden Sequenzdatenbanken steht und fällt. Die öffentlich verfügbaren Datenbanken sind bezüglich Pilzen unzureichend, nur wenige Arten sind enthalten. Gute Labor haben eigene, deutlich grösser Datenbanken.

Ein weiteres Problem bei PCR ist, dass die Bestimmung jeder einzelen gefundenen Art relativ aufwendig ist und die Analyse eines Artengemisches kostspielig macht. Oft hat man bei Schimmelschäden mit mehreren, wenn nicht gar vielen Arten zu tun. Bei der Bestimmung von holzzerstörenden Pilzen, von denen nur Hyphenbruchstücke und keine Fruchtkörper zur Verfügung stehen, empfiehlt es sich allerdungs, auf PCR-Labore zurückzugreifen.

Medizinische Diagnose

Für gesundheitliche Fragenstellung ist immer einen Arzt zuständig. In der Regel ist der Hausarzt des Vertrauens aufzusuchen, der den Patienten bei Bedarf an einen Facharzt überweist. Bausachverständige oder Baubiologen sind bezüglich solchen Fragestellungen die falschen Ansprechpartner. Wenn sich solche Baufachleute trotzdem tiefer zu solchen Fragen äussern oder eine Person ohne medizinischen Abschluss gar eine Diagnose zum gesundheitlichen Zustand einer Person wagt, dann diskreditieren sich solche vermeindlichen Fachpersonen selbst.

Eine enge Zusammenarbeit von Arzt und Bauhygieniger kann helfen den Gesundheitszustand nachhaltig zu verbessern - So können erfolgreich Ursachen identifiziert und beseitigt, statt nur die Symptome bekämpft werden.