Pilze + andere Holzschädlinge

Gefährdung der Bausubstanz + Massnahmen

Pilze sind praktisch überall zu finden. In der Natur sind sie wichtig für den Abbau von pflanzlichem organischem Material, um so den Stoffkreislauf zu schliessen. Besonders Holz bietet sich gute Nahrungsquelle und Wachstumsgrundlage für einige Pilze an, welche dann das Holz abbauen und es so zerstören. Holz ist einer der wichtigsten Baustoffe. Siedeln sich holzschädigende Pilze oder andere Holzschädlinge in Gebäuden, Mauern, Küchen oder Aussenanlagen an, führt dies einerseits zu Wertverminderung des Objekts und kann andererseits schwerwiegende Schäden hervorrufen. Es ist deshalb wichtig, einen Befall frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Pilze

Die Mykologie ist die Wissenschaft der Pilze. Pilze zählen weder zu den Tieren noch zu den Pflanzen, sie bilden eine eigenständige Gruppe. Heute sind etwa 80’000-120'000 Arten bekannt, man nimmt aber an, dass der grösste Teil der existierenden Pilze noch nicht entdeckt ist. Pilze sind in sämtlichen Lebensräumen der Erde zu finden. Sie können Symbiosen mit anderen Lebewesen eingehen, aber auch ein parasitäres Verhalten aufweisen.

Pilze spielen als Destruenten beim Abbau von totem organischem Material eine zentrale Rolle im Nährstoffkreislauf. Pilze suchen ihre Nahrungsquelle nämlich nicht aktiv, sie treffen passiv auf sie oder wachsen ihr entgegen. Da Pilzen im Unterschied zu Pflanzen das Chlorophyll fehlt, können sie keine Photosynthese betreiben. Sie sind heterotrophe Organismen und sind auf Biomasse als Nährstoffquelle angewiesen.

Dieser Punkt ist wichtig bezüglich der Hygiene und Instandhaltung von Bauten, denn Pilze können sich in verschiedenen Baumaterialien (Nahrung, z. B. Holz) festsetzen und diese zerstören, indem sie sie zersetzen.

Pilze kolonisieren ihr Substrat, also ihre Nährstoffquelle, indem sie zahlreiche, weit verzweigte, dünne Zellfäden bilden, welche die ganze Quelle durchziehen können. Die Gesamtheit dieser Fäden nennt man Myzel, welches in der Regel verborgen ist, im Boden oder in einer Mauer beispielsweise. Das, was wir normalerweise als Pilz identifizieren, ist der Fruchtkörper, also das Fortpflanzungsorgan des Pilzes. Dieses gibt auch die Sporen frei, über welche die Fortpflanzung von Pilzen stattfindet.

Im Folgenden sind die bedeutendsten bauschädigenden Pilze aufgeführt und näher erläutert.

Holzzerstörende Pilze

Holzzerstörende, bzw. Holzfäulepilze, beschreibt Pilze, die häufiger in Gebäuden vorkommen und Fäule im Holz hervorrufen. Dieser Schaden ist nicht erwünscht bei Gebäuden, denn Fäule bedeutet Holzzerstörung. Es gibt auch Pilze, die an Gebäuden wachsen, aber keinen Fäuleschaden hervorrufen. Weil diese aber oft zusammen mit Holzfäulepilzen zu finden sind, können sie als Hinweis auf einen nicht sichtbaren Befall mit holzzerstörenden Arten genutzt werden.

Braunfäulepilze

Braunfäulepilze sind Pilze, welche braune Verfärbungen an zerstörtem Holz hervorrufen. Sie verursachen 65-80% aller Holzschäden in Gebäuden. Ist Holz durch Braunfäule geschädigt, bildet sich beim Trocknen ein typischer Würfelbruch mit Rissen quer und längs zur Holzfaser. Die Bruchkanten sind meist stumpf.

Die Braunfäule lässt sich in 3 Gruppen unterscheiden. Die Zuordnung ist allerdings nicht immer eindeutig.

Gruppe 1: Das Holz verfärbt sich braun bis tiefbraun und es findet ein typischer Würfelbruch statt.

Gruppe 2: Das Holz verfärbt sich hellbraun bis braun. Das Bruchbild ist muschel- oder schieferartig, es können sich die Jahresringe des Holzes voneinander ablösen. Das Bruchbild kann aber auch würfelbrüchig sein.

Gruppe 3: Die Braunfäule ist relativ hell. Durch die helle Farbe kann leicht eine Verwechslung mit Weissfäule eintreten. Da Braunfäulepilze vorrangig die Cellulose und Hemicellulosen des Holzes abbauen, kommt es zu einem Verlust der Festigkeit und Stabilität und es findet ein beträchtlicher Massenverlust des Holzes statt. Befällt zum Beispiel ein Echter Hausschwamm Kiefernholz, liegen die Massenverluste im Bereich von 4-15%.

Intakte Folien stellen eine Barriere dar, diese Pilze können sie nicht durchdringen, aber schon ein winziges Loch von 1 m Durchmesser reicht zum Durchwachsen. Frühbefälle sind schwer zu erkennen, weshalb Braunfäule erst in spätem Stadium sichtbar wird.

Im Folgenden sind die wichtigsten Braunfäulepilze aufgeführt.

Echter Hausschwamm und andere Hausschwämme

Der Echte Hausschwamm verursacht den grössten Teil der Holzschäden durch Pilze an Gebäuden. Er befällt verschiedenste Holzarten und tritt in allen Gebäudeteilen auf, mit Ausnahme von frei liegenden Dachkonstruktionshölzern, und kann durch als Brennhölzer genutzte Altholzstücke verschleppt werden. Stark sonnenexponierte Gebäudeteile werden nicht befallen, da die Temperaturen dort für den Pilz zu hoch sind.

Der Echte Hausschwamm kann Mauern oder Fugen durchwachsen, zerstört diese aber nicht, da er sich nicht von ihnen ernähren kann. In dieser Hinsicht ist er auf Holz angewiesen., Holzwerkstoffe, Baumwolle, Papier und Pappe kann er aber auch besiedeln und verwerten. Trockene Bauteile werden nicht befallen. Bei Wiederbefeuchtung kann er allerdings wieder auswachsen, wenn das Holz vor der Trocknung schon befallen worden ist.

Breite, feuchte Mauern bieten dem Pilz einen idealen Rückzugsort, von wo aus er sich nach einer unzureichenden Sanierung wieder ausbreiten kann. Er verursacht fein- bis grobwürfelige Braunfäule.

Der Echte Hausschwamm ist besonders gefährlich, weil er schützende Oberflächenmyzelien bilden kann, schwach feuchtes Holz bewachsen und abbauen kann, wenn eine Feuchtequelle nahe ist, auch anorganische Baumaterialien (Mauerwerk) durchwachsen und sich dort zurückziehen kann und weil er in trockenem Holz überdauern kann. Ein wichtiger Hinweis betrifft Putz und Mörtel mit Sägemehlzusatz, denn dort kann der Pilz gut (durch)wachsen aufgrund des Sägemehls.

Die Fruchtkörper sind zimtbraun und faltig gewunden und haben einen scharf begrenzten, weissen Rand. Speziell am Echten Hausschwamm ist, dass er Notfruchtkörper bildet und so gut Gebäude wieder befallen kann. Auch besitzt er als einziger Pilz alle wichtigen Fähigkeiten zum Besiedeln eines Gebäudes.

Ein weiterer Hausschwamm ist der Wilde Hausschwamm, der vor allem im Freien gefunden wird und Masten, Pfähle, Terrassen und andere Hölzer mit Erdkontakt befällt.

Kellerschwämme

Kellerschwämme, wie der Braune Kellerschwamm, können wie der Echte Hausschwamm Mauerwerk durchwachsen und schwach feuchtes Holz abbauen, sie bilden aber kein schützendes Oberflächenmyzel, was der Grund für ihre geringere Gefährlichkeit darstellt. Sie sind auch eine der wichtigsten holzzerstörenden Pilzarten in Mitteleuropa.

Der Kellerschwamm kommt nicht nur in Kellern vor, sondern überall im Gebäude. Besonders in feuchten Mauern mit Rissen und in Hölzern breitet er sich aus, bis die Feuchtigkeit ihm zu gering wird. Der Braune Kellerschwamm befällt fast alle Holzarten, unter anderem auch tropische, wobei Eichenkernholz sich als besonders widerstandsfähig herausgestellt hat.

Das Holz verfärbt sich bei Befall dunkelbraun. Junge Fruchtkörper sind weiss, ältere werden von innen nach aussen braun. Wachsende Fruchtkörper bilden am Rand sogenannte Guttationstropfen, die gelartig und klein sind, sie ähneln Wassertropfen.

Neben dem Braunen Kellerschwamm ist auch der Marmorierte Kellerschwamm verbreitet. Die Farbe des Pilzes ist hellbraun, braun bis dunkelbraun, der Rand schmutzig grau bis dunkelgrau.

Fältlingshäute

Diese Pilze treten in der Regel im Freien oder an der Aussenseite von Gebäuden auf. In Gebäuden kommen die Kleine Fältlingshaut, die Sklerotien-Fältlingshaut und die Kiefern-Fältlingshaut vor.

Fältlingshäute durchwachsen wie Haus- und Kellerschwämme Mauerwerke und Deckenkonstruktionen, sodass sich ihre Fruchtkörper auch ohne Holz bilden können. Auch ertragen sie höhere Temperaturen. Sie verursachen Würfelbrüche.

Zumeist treten sie in dauerhaft und stark durchfeuchteten Baumaterialien, zum Beispiel unter Badezimmern oder Küchen, und unsachgemäss gelagertem Holz auf.

Fruchtkörper sind gelb bis orangegelb, wenn sie alt werden ändern sie die Farbe zu graubraun bis schwarz. Vorsicht ist geboten bei der Bestimmung, da Fruchkörper von Fältlingshäuten und Hausschwämmen leicht verwechselt werden können.

Weissfäulepilze

Weissfäulepilze haben eine geringere Bedeutung im Vergleich zu Braunfäulepilzen. Eine Ausnahme bildet der Ausgebreitete Hausporling, der häufig in Gebäuden vorkommt. Auch bei direkt der Witterung ausgesetzten Hölzern ist die Weissfäule oft zu finden.

Weissfäulepilze bauen nicht nur Cellulose und Hemicellulose ab, sondern auch Lignin, wodurch das Holz weicher, heller und faserig wird. Im Vergleich zur Braunfäule bleibt die mechanische Festigkeit länger erhalten, es findet keine Rissbildung (Würfelbruch) statt und das Holz bricht faserig ab.

Weisslochfäule ist eine Art der Weissfäule, bei welcher das Holz punktartig abgebaut wird und sich so ein löchriges, braun-weisses Muster bildet.

Porenschwämme

Feuerschwämme

Alle Feuerschwämme verursachen Weissfäule. Sie kommen an heimischen Bauhölzern wie Eiche, Robinie und Kiefernkernholz vor. Ausserdem wachen sie nur auf Holz. Wichtige Merkmale zur Bestimmung sind sehr harte Fruchtkörper, Poren oder Porenansätze und insgesamt braune Fruchtkörper, dessen Oberfläche oft in Felder aufgerissen ist. Fruchtkörper werden allerdings sehr selten in Gebäuden gefunden. Was man aber oft sieht sind sogenannte Seten, also Dickwandige Hyphenbildungen, die meist braun und oft stachel- oder dornenförmig erscheinen.

Moderfäulepilze

Etwa 5-15% der Fäuleschäden an Gebäuden entsteht durch Moderfäule, welche meist durch Schlauchpilze und imperfekte Pilze (Deuteromyceten) verursacht wird. Oft treten sie allerdings in Kombination mit anderen Fäulepilzen auf, wie zum Beispiel dem Hausschwamm. Da sie nicht so auffällige Merkmale wie andere Fäulnisarten aufweist, ist sie nicht leicht zu erkennen.

Stark durchfeuchtete Hölzer mit vorhandenem Sauerstoff sind bei Gebäuden besonders gefährdet gegenüber Moderfäule. Ist kein Sauerstoff vorhanden, treten Bakterien anstelle von Moderfäulepilzen auf. Vor allem auf Bauten unter und oberhalb von Wasseroberflächen oder der Erdbodenkante oder stetigem Witterungswechsel ausgesetzte Hölzer sind betroffen. Generell werden Nadel-, Laub- und Tropenhölzer befallen sowie Schutzmittelbehandelte Hölzer. Effektiv sind allerdings Schutzmittel mit hohem Kupferanteil.

Moderfäulepilze verursachen einen beträchtlichen Holzabbau (Cellulosen und Hemicellulosen), der mit zunehmender Holzfeuchte ansteigt. Hier ist allerdings der Sauerstoffgehalt limitierender Faktor, denn ohne Sauerstoff können Moderfäulepilze nicht wachsen. Untere Teile von Pfählen zum Beispiel, die im Seegrund stecken, zeigen nur einen geringen Abbau.

Die Moderfäule verläuft von aussen nach innen. Gefährlich an vermodertem Holz ist vor allem die Möglichkeit eines schnellen, oft unvorhergesehenen Bruches. Eine Gefahreneinschätzung bei Befall wird empfohlen, da die Fäule nur die äusseren Schichten betreffen kann, aber auch gravierende Schäden an tragenden Baukonstruktionen verursachen kann.

Das Abbaubild erscheint als Würfelbruch mit kleinen Bruchstücken in getrocknetem Holz. Bei tiefgreifendem Würfelbruch sind die Bruchstücke gross. Der Bruch verläuft auch muschelförmig entlang der der Jahresringe und stumpf. Liegt ein oberflächlicher Befall vor, kann die Oberfläche fein aufgesprungen sein.

Die Fruchtkörper sind klein und unscheinbar, meist dunkel. Moderfaules Holz ähnelt in der Farbe der Braunfäule. Macht man einen feinen Schnitt ins Holz und er zerfällt, liegt wahrscheinlich Braunfäule vor, bleibt er aber intakt, deutet dies auf Moderfäule hin.

Nicht besonders holzzerstörende Pilze

Diese Pilze werden oft mit Holzfäulepilzen gefunden, beeinträchtigen die Holzfestigkeit aber nur gering oder gar nicht.

Ständerpilze (Basidiomyceten)

Ständerpilze haben gemeinsam, dass sie ihre Sporen in sogenannten Basidien produzieren und beherbergen.

Tintlinge (Corpinus spp.)

Tintlinge gehören zu den Ständerpilzen. Sie wachsen bevorzugt auf feuchten Hölzern, z. B. in Kellern und Fussböden. Sie be- und durchwachsen aber auch Mauerwerk und andere anorganische Baustoffe.

Ihr einzigartiges Merkmal sind ihre Fruchtkörper. Diese verflüssigen sich nämlich, verlaufen und ähneln schwarzer Tinte. Das Myzel ist hellbraun, rötlich, ockerbraun, braun bis dunkelbraun und filzig.

Sie verursachen nur schwache Weissfäule, das heisst, das Holz wird nur schwach angegriffen. Meistens treten sie unter diesen Umständen mit anderen Pilzen auf. Wird also ein Tintling gefunden, deutet dies auf andere holzzerstörende Pilze hin, was unbedingt überprüft werden sollte.

Schlauchpilze (Ascomyceten)

Die Gruppe der Ascomyceten ist sehr divers, die Gemeinsamkeit bildet der Ascus, das Fortpflanzungsorgan dieser Pilze. Es ist sackartig und langgezogen und beinhaltet die Sporen.

Becherlinge (Peziza spp.)

Die Peziza-Arten der Becherlinge kommen häufig in Gebäuden vor, besonders nach Wasserschäden oder in der Nähe von Abwasserleitungen (WC, Dusche, Küche). Es wird angenommen, dass Becherlinge Holz nicht schädigen, Hinweise deuten allerdings darauf hin, dass sie Moderfäule verursachen. Sie treten ähnlich den Tintlingen häufig in Kombination mit anderen holzschädigenden Pilzen auf.

Die Fruchtkörper geben dem Pilz seinen Namen, sie sind becherförmig, gelatinös und leicht einzureissen. Das Myzel ist weiss bis cremefarben oder hellbraun und oft leicht durchscheinend, glatt und fein. Es verfügt über einen eigenartigen, seidig schimmernden Glanz.

Bläuepilze

Bläuepilze rufen Verblauen, Bläue und Bläuebefall an Holz hervor. Diese Begriffe beschreiben die farbliche Veränderung. Diese Pilze wachsen meist in den äusseren Holzschichten, zerstören das Holz aber nicht.

Ihr kennzeichnendes Merkmal sind die blauen (aber auch braunen bis schwarzen) Streifen und Flecken auf Splintholz, welches sie befallen. Oft folgen diese radial der Ausrichtung der Holzstrahlen. Ungeschütztes, bewittertes Splintholz, wie es an Zäunen, Konstruktionen zum Spielen für Kinder oder Fensterrahmen zu finden ist, wird oft von Bläuepilzen bewachsen. Auch wenn Holz durch eine Lackschicht geschützt ist können die Pilze es befallen. Sobald diese Schicht nur in geringstem Masse verletzt ist, zum Beispiel durch Einschlag eines Nagels, können die Pilze ins Innere des Holzes vordringen.

Bei der Bläue werden 3 Gruppen unterschieden:

Die primäre Bläue (Stammholzbläue) entsteht an Holz, welches zu lange am Waldrand gelagert wurde oder an Bäumen, die durch Insekten oder Wunden Schaden erlitten haben.

Die sekundäre Bläue (Schnittholzbläue) befällt unsachgemäss gelagertes Schnittholz auf Lagerplätzen.

Die tertiäre Bläue (Anstrichbläue) entwickelt sich an bereits verarbeitetem Holz, besonders, nachdem die schützende Oberflächenbeschichtung beschädigt wurde.

Bakterien (Bakterienfäule)

Holz kann auch durch Mikroorgansimen zersetzt werden, wenn kein Sauerstoff oder nur sehr wenig davon vorhanden sind. Dies trifft zum Beispiel auf wassergelagertes oder sich unter der Erde befindliches Holz zu, wie Holzfundamente. Dort finden sich aber keine Pilze, sondern Bakterien, die ohne Sauerstoff auskommen, welche das Holz in jahrzehnte- oder jahrundertelangem Prozess zersetzen. Diese holzzerstörenden Bakterien können leicht lösliche Zucker, Pektin, Hemicellulose und Bestandteile der lignifizierten Zellwände des Holzes abbauen. Der Abbau rückt von aussen nach innen vor. Deshalb kann ein Pfahl im Wasser noch gut halten, auch wenn er aussen schon zerfressen ist. Bakterienbefallene Hölzer riechen oft modrig.

Insekten

Nebst Pilzen und Bakterien verursachen auch einige Insekten, verschiedene Käfer-, Würmer oder Ameisenarten, Schäden an hölzernen Bauteilen. Die holzzerstörenden Insekten werden in die zwei Gruppen Frischholzinsekten und Trockenholzinsekten unterteilt. Die ersteren befallen frische rund- und Schnitthölzer (Wald, Sägerei), während die letzteren sich in verbautem Holz in Gebäuden ansiedeln. . Auf jeden Fall ist eine Artbestimmung bei Befall unabdingbar, damit geeignete Massnahmen ergriffen werden können, denn nicht jedes Insekt kann gleich bekämpft werden.

Der Holzwurm und der Hausbock

Der Holzwurm (auch Gewöhnlicher Nagekäfer) ist ein Trockenholzschädling und in ganz Europa verbreitet. Er zerstört vor allem Kunstobjekte, Möbel, Musikinstrumente und Gebrauchsgegenstände aus Holz. Vor allem in hölzernen Kircheneinrichtungen fühlt er sich wohl, denn er mag es kühl und feucht. Seine Eier werden in kleinen Rissen und Spalten des Holzes abgelegt und die daraus schlüpfenden Larven befallen verbautes Holz. Dabei fressen sie Gänge und Höhlen in das Holz, was die Stabilität des Bauteils enorm beeinträchtigt. Auch der Hausbock ist unerwünscht in Gebäuden. Er liebt Nadelholz und siedelt sich im Dachbereich an, wo seine Larven fünf bis sechs Jahre lang leben und sich durch das Holz fressen können. Ein Befall äussert sich zunächst durch helle, frische Bohrmehlhäufchen sowie Fluglöcher. Ausserdem macht der Hausbock Frassgeräusche. Auch ein Klopftest schafft Abhilfe, denn über den Frassgängen bleibt oft nur eine sehr dünne Schicht Holz übrig, so dass man beim Klopfen hohle Geräusche erzeugt werden. Ist der Befall schon weit fortgeschritten, ist dieser an den der zerlöcherten Holzoberfläche zu erkennen.